Jobkrise – 4 Schritte zur Bewältigung

Der Job macht oft einen erheblichen Teil des Lebens aus. Einen Großteil unserer wachen Stunden verbringen wir bei der Arbeit. Sie wird so zu einem zentralen Bestandteil unseres Alltags. Darüber hinaus prägt die berufliche Tätigkeit häufig unser Selbstbild und die Art und Weise, wie wir andere wahrnehmen und von anderen wahrgenommen werden. Nicht selten identifizieren sich Menschen sogar mit ihrer Arbeit.

Viele von uns befinden sich jedoch in Jobs, die nicht mit den individuellen Fähigkeiten, Interessen oder Werten im Einklang stehen. Das bedeutet, dass die berufliche Tätigkeit nicht darauf basiert, was wir gut können, was wir gerne tun oder was uns wichtig ist. So arbeitet beispielsweise jemand in einem Job, der technische Fähigkeiten erfordert, obwohl derjenige sich eher für kreative Tätigkeiten interessiert.

Die Ursachen für die falsche Jobwahl können sehr unterschiedlich sein – finanzielle Notwendigkeiten, gesellschaftliche Erwartungen oder einfach das Fehlen klarer beruflicher Ziele.

Auswirkungen eines falschen Jobs auf die Psyche

Das tägliche Arbeiten in einem solchen Umfeld fühlt sich oft an, als würden wir gegen den Strom schwimmen. Wir verspüren eine konstante innere Unruhe und Frustration. Die Motivation fehlt, die Aufgaben erscheinen bedeutungslos und das Gefühl, nicht am richtigen Platz zu sein, wird immer stärker. Diese ständige Unzufriedenheit kann auch das Selbstwertgefühl untergraben und zu einem Gefühl der Ohnmacht führen. Wir fühlen uns, als wären wir in einer Sackgasse gefangen, ohne klaren Ausweg.

Ein unpassender Job führt oft zu erheblichem Stress, wenn die Anforderungen des Jobs nicht mit den Fähigkeiten, Kenntnissen oder Interessen der Person in Einklang stehen. Diese Diskrepanz resultiert häufig in einem anhaltenden Gefühl der Überforderung und dem Eindruck, den Erwartungen nicht gerecht zu werden. Der ständige Druck, erfolgreich zu sein oder bestimmte Ziele zu erreichen, kann zu einer anhaltenden Belastung führen. Dieser Stress äußert sich möglicherweise körperlich, indem er zu Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problemen, Muskelverspannungen und anderen körperlichen Beschwerden führt.

Burnout ist ein ernsthafter Zustand, der sich entwickelt, wenn jemand über einen längeren Zeitraum hinweg chronischem Stress ausgesetzt ist. In dem falschen Job kann sich ein Burnout leicht entwickeln, da der Betroffene sich ständig überfordert fühlt und keine Möglichkeit hat, sich zu erholen oder zu regenerieren. Die Symptome eines Burnouts können eine tiefe Erschöpfung, Zynismus gegenüber der Arbeit und eine verminderte Leistungsfähigkeit umfassen. Wenn dieser Zustand nicht erkannt und behandelt wird, kann er langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben und sogar zu einem vollständigen Zusammenbruch der Arbeitsfähigkeit führen.

Wenn jemand spürt, dass sein Job keine persönliche Erfüllung bietet oder keine Perspektive auf Verbesserung besteht, droht die Gefahr, dass er in eine Depression abrutscht. Eine unpassende Arbeitsstelle kann nämlich Gefühle von Unzufriedenheit, Sinnlosigkeit und Überforderung hervorrufen. Die Diskrepanz zwischen den beruflichen Anforderungen und den persönlichen Bedürfnissen beeinträchtigt das Selbstwertgefühl. Das führt zu Symptomen wie anhaltender Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Energiemangel, die typisch für eine Depression sind. Diese Erkrankung beeinträchtigt das tägliche Funktionieren und die Lebensqualität.

Angst vor dem Job entsteht häufig, wenn die Arbeit nicht zu den eigenen Fähigkeiten oder Interessen passt. Betroffene fühlen sich überfordert, da sie Aufgaben bewältigen müssen, für die sie sich nicht kompetent fühlen. Das fehlende Erfolgserlebnis trägt zur Entstehung von Selbstzweifeln bei. Die Angst, Fehler zu machen oder den Erwartungen nicht gerecht zu werden, verstärkt diese negativen Gefühle. In extremen Fällen können diese Ängste in eine Angststörung münden, die das tägliche Leben und die berufliche Leistung erheblich beeinträchtigt. So entsteht ein Teufelskreis, in dem die Angst vor dem Job die Arbeitsleistung weiter mindert und die berufliche Unsicherheit noch verstärkt.

Auswirkungen eines falschen Jobs auf den Körper

Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen psychischen Problemen und körperlichen Auswirkungen. Dieser Zusammenhang wird in der Psychosomatik, einem interdisziplinären Fachgebiet, intensiv untersucht. Viele Studien und klinische Beobachtungen bestätigen diese Wechselwirkungen.

Ein ruheloser Geist führt oft zu Schlafproblemen. Wenn die Gedanken ständig um berufliche Probleme kreisen, fällt es schwer, abzuschalten und erholsamen Schlaf zu finden. Diese ständige mentale Aktivität verhindert, dass das Gehirn in den notwendigen Ruhezustand übergeht, was Ein- und Durchschlafprobleme verursacht. Psychisch resultiert dies in anhaltender Erschöpfung, die die emotionale Stabilität beeinträchtigt. Betroffene leiden häufig unter erhöhter Reizbarkeit, depressiven Verstimmungen und einer verminderten Fähigkeit, mit alltäglichen Belastungen umzugehen. Darüber hinaus beeinträchtigt Schlafmangel die kognitive Funktion, was die Konzentrationsfähigkeit und das Gedächtnis schwächt – das führt wiederum zu weiteren emotionalen Belastungen und Frustrationen.

Körperliche Beschwerden aufgrund von stressbedingten Muskelverspannungen können vielfältig sein. Sie umfassen neben Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen auch Symptome wie Taubheitsgefühle, Steifheit und sogar Verdauungsprobleme. Die chronische Anspannung der Muskeln kann zu einer Beeinträchtigung der Durchblutung und einer Verengung der Blutgefäße führen. Das wiederum kann weitere Beschwerden verursachen- wie Schwindel oder sogar Migräneanfällen. Darüber hinaus können diese körperlichen Beschwerden den Schlaf stören und zu einem Teufelskreis werden, da Schlafmangel wiederum den Stress verstärken kann.

Chronischer Stress schwächt das Immunsystem, indem er die Produktion von Immunzellen und Antikörpern beeinträchtigt. Dadurch kann der Körper weniger effizient gegen Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger vorgehen. Das führt zu häufigeren Infekten und Krankheiten. Darüber hinaus kann anhaltender Stress Entzündungsprozesse im Körper verstärken, die wiederum zu verschiedenen Gesundheitsproblemen beitragen können. Langfristig kann dieser Zustand das Risiko für ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Herzkrankheiten und Bluthochdruck erhöhen, da chronischer Stress den Blutdruck und die Herzfrequenz konstant erhöht hält. Dies setzt das Herz-Kreislauf-System unter ständige Belastung, was schließlich zu Schäden an Blutgefäßen und Herzgewebe bewirken kann.

4 Schritte zur Verbesserung Ihrer Jobsituation

Obwohl ein Jobwechsel oft als die naheliegendste Lösung erscheint, ist dies nicht immer sofort möglich. Verschiedene Faktoren können den schnellen Wechsel zu einer anderen Position erschweren und erfordern daher eine gründliche Überlegung – wie z. B. finanzielle Verpflichtungen, mangelnde Alternativen oder persönliche Umstände. Die Unsicherheit eines neuen Jobs und Arbeitsumfelds sowie die Angst vor dem Unbekannten können ebenfalls hemmende Faktoren sein.

Darüber hinaus muss ein Jobwechsel auch nicht immer notwendig sein. Manchmal bewirken Anpassungen innerhalb der aktuellen Stelle oder Veränderungen in der eigenen Herangehensweise bereits eine signifikante Verbesserung, ohne dass ein kompletter Neuanfang nötig ist. Ein offenes Gespräch mit Vorgesetzten oder die Suche nach internen Entwicklungsmöglichkeiten helfen vielleicht schon.

Daher ist es wichtig, zunächst die genaue Ursache der Probleme im bestehenden Job zu identifizieren und sorgfältig abzuwägen, welche Schritte wirklich notwendig sind, um die Situation zu verbessern. Ein tiefgehendes Verständnis der eigenen beruflichen Bedürfnisse und der Dynamik am Arbeitsplatz kann dabei helfen, realistische und nachhaltige Lösungen zu finden, ohne sofort den drastischen Schritt eines Jobwechsels unternehmen zu müssen.

1. Selbstreflexion und Analyse

Versuchen Sie herauszufinden, was genau Sie unzufrieden macht. Ist es die Art der Aufgaben, das Arbeitsumfeld, die Kollegen oder die mangelnde Anerkennung? Eine klare Identifikation der Problembereiche ist der erste Schritt, um gezielte Veränderungen vorzunehmen.

Überlegen Sie, was Ihnen wirklich wichtig im Beruf ist. Ist es die Arbeit an sich, die sozialen Kontakte, die Work-Life-Balance oder die finanzielle Sicherheit? Versuchen Sie, Ihre beruflichen Ziele klar zu definieren und Ihre Prioritäten entsprechend auszurichten.

2. Gedankenhygiene

Konzentrieren Sie sich auf die positiven Aspekte Ihres Jobs und versuchen Sie, eine optimistische Einstellung zu entwickeln. Positive Affirmationen und das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs können dabei helfen, den Fokus auf das Positive zu lenken und die allgemeine Zufriedenheit zu erhöhen.

Achtsamkeit und Meditation können helfen, Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden. Regelmäßige Anwendungen dieser Techniken können dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und einen klareren Blick auf die Situation zu bekommen. Dadurch ist es auch möglich, besser mit stressigen Situationen umzugehen und die eigene Resilienz zu stärken.

3. Berufliche Weiterbildung und Neuorientierung

Neue Fähigkeiten und Kenntnisse können nicht nur den aktuellen Job interessanter machen, sondern auch neue berufliche Möglichkeiten eröffnen. Eine Weiterbildung kann Ihnen helfen, sich in Ihrem aktuellen Berufsfeld zu verbessern oder sich in eine neue Richtung zu entwickeln, die besser zu Ihren Interessen und Fähigkeiten passt.

Der Austausch mit anderen Leuten kann inspirieren und neue Perspektiven eröffnen. Besuchen Sie Branchenveranstaltungen, nehmen Sie an Fachgruppen teil oder knüpfen Sie Kontakte über soziale Netzwerke. Ein starkes berufliches Netzwerk kann wertvolle Unterstützung und Möglichkeiten bieten, die Sie alleine vielleicht nicht sehen würden.

4. Gesundheitsmanagement

Regelmäßige Bewegung kann helfen, Stress abzubauen und die körperliche Gesundheit zu fördern. Sportliche Betätigung setzt Endorphine frei, die natürliche Stimmungsaufheller sind. Finden Sie eine Aktivität, die Ihnen Spaß macht – sei es Laufen, Yoga, Tanzen oder eine andere Sportart.

Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die mentale und körperliche Gesundheit. Achten Sie darauf, ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und andere Nährstoffe zu sich zu nehmen, die für die Gehirnfunktion und das allgemeine Wohlbefinden wichtig sind.

Vermeiden Sie übermäßigen Konsum von Koffein und Zucker, da diese zu Stimmungsschwankungen und Energieeinbrüchen führen können.

Eine Lebenskrise wegen des Jobs ist eine ernsthafte Herausforderung, die jedoch auch eine Chance zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung darstellen kann. Durch Selbstreflexion, positive Gedankenmuster und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Situation können Sie einen Weg aus der Krise finden und zu einem erfüllteren Berufsleben gelangen. Manchmal genügt es, die eigene Perspektive zu ändern und aktiv an der eigenen Zufriedenheit zu arbeiten, um einen positiven Wandel herbeizuführen. Indem Sie die genannten Strategien anwenden, können Sie nicht nur Ihre aktuelle Situation verbessern, sondern auch langfristig ein zufriedenstellenderes und erfüllenderes Leben aufbauen.

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